Ein Dutzend ehrenamtliche Verbraucherscouts sind seit 2016 im Kreis Mettmann auf Tour, um älteren
Menschen Wissenswertes für den Verbraucheralltag nahe zu bringen. Über 3.600 Seniorinnen und
Senioren haben inzwischen in rund 150 Vorträgen zu sicheren Geldgeschäften oder zu Fallstricken
von privat zu zahlenden Leistungen in der Arztpraxis kompakte und verständliche Informationen mitgenommen.
Zum Abschluss des bei der Verbraucherzentrale NRW angesiedelten Projekts wurde in
Langenfeld nicht nur (Erfolgs-)Bilanz gezogen, sondern gemeinsam mit der Staatskanzlei NRW wurden
auch Wege zur Fortsetzung und Ausweitung ausgelotet.
„Verbraucherschutz und Ehrenamt – gemeinsam auf alten und neuen Wegen“, so lautete das Motto
der Veranstaltung, bei der der Förderverein der Verbraucherzentrale NRW vorstellte, was die Ehrenamtlichen
in Dormagen, Leverkusen, und im Umkreis von Langenfeld und Velbert seit 2016 im Projekt
„Verbraucherscouts“ bewegt haben. Erwin Knebel, Initiator des Projekts und zugleich Vorsitzender
des Fördervereins der Verbraucherzentrale NRW, zeigte sich stolz, dass das Konzept aufgegangen
ist: „Die Idee war, dorthin zu gehen, wo sich ältere Menschen ohnehin zusammenfinden, und in Vorträgen
verständlich und zielgruppengerecht Wissenswertes zu brennenden Verbraucherfragen zu
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erklären. Ob Abzocke an Haustür und Telefon oder der richtige Versicherungsschutz im Alter – die
Verbraucherscouts wurden schnell zu willkommenen Lotsen, um ganz praktisch und alltagsnah durch
den Konsumalltag zu navigieren.“ Bei Bürgervereinen oder in Kirchengemeinden, in Begegnungszentren
oder bei kleinen Nachbarschaftsrunden – an über 90 Einsatzstellen im Kreis Mettmann haben die
Ehrenamtlichen schon Station gemacht. Rund die Hälfte dieser „Kunden“ hat die Vorträge bereits
mehrfach gebucht.
„Die Verbraucherscouts sind ein echtes Vorbild, wie bürgerschaftliches Engagement wirkungsvoll
eingebunden werden kann“, lobte Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes
Nordrhein-Westfalen, das Projekt: „Die Scouts finden bei der Verbraucherzentrale NRW gute Rahmenbedingungen,
um ihr Engagement vor Ort weiter auszubauen.“ Traditionell habe bürgerschaftliches
Engagement in NRW einen hohen Stellenwert und eine wichtige Funktion, um gemeinsam eine
solidarische und vielfältige Gesellschaft zu gestalten. „Mit der Ehrenamtsstrategie bringt die Landesregierung
jetzt Maßnahmen auf den Weg, um vorhandene Hemmnisse abzubauen, neue Engagierte
zu gewinnen und Konzepte zur Weiterentwicklung aufzusetzen. Deshalb begrüßen wir, dass die Verbraucherzentrale
NRW die ehrenamtlichen Verbraucherscouts nun als Instrumente zukunftsorientierter
Verbraucherarbeit einbinden wird“, so die Staatssekretärin.
Das Projekt „Verbraucherscouts“ habe eindrucksvoll gezeigt, wie ehrenamtliches Engagement eine
Win-win-Situation für alle Akteure befördern könne: „In Schulungen durch Experten der Verbraucherzentrale
NRW wurden die Scouts fit gemacht, um fundiert als Multiplikatoren vor Ort im Einsatz zu
sein“, erläuterte Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski. So wichtig es auch sei – gezielt
und dauerhaft Vorträge für ältere Menschen anzubieten, das könnten die hauptamtlichen Beratungskräfte
neben ihren sonstigen Aufgaben gar nicht leisten. „Die Vortragstouren der Scouts sind
aber keineswegs eine Einbahnstraße. Denn bei konkreten rechtlichen Problemen verweisen sie auf
die Beratungsangebote der örtlichen Verbraucherzentralen im Kreis Mettmann“, zeigte Schuldzinski
auf, dass ehrenamtliche Verbraucherscouts nicht nur zielgruppengerecht Wissen vermitteln, sondern
auch erfolgreiche Brückenbauer sind. „Die Verbraucherzentrale NRW geht da jetzt über die Brücke
vom Projekt zur institutionellen Einbindung“, setzte der Verbraucherzentralenvorstand auf sukzessiven
personellen wie thematischen Zuwachs.
Das Projekt „Verbraucherscouts“ wurde zwischen 2016 und 2018 mit Mitteln der Stiftung Wohlfahrtspflege
gefördert.
